Gestüt Winterhauch’ s Sea Bay, der am vergangenen Sonntag wie ein Orkan über seine Kölner Heimatbahn zu einem hochüberlegen Erfolg im Preis des Winterfavoriten fegte, wurde jetzt mit einem Rekord – GAG für dieses Rennen von 96 Kilo eingestuft
In seinem allwöchentichen Blog, hat Chefandicapper Harald Siemen bei Deutscher Galopp in gewohnter launiger Manier jetzt diese Marke kommentiert. Gerne geben wir diesen Text nachstehend im Original weiter.
“Nun hat Sea Bay am Sonntag in Köln den Preis des Winterfavoriten überlegen gewonnen, kam aber mit einer Verletzung aus dem Rennen, einer Knochenfissur. Die tierärztliche Versorgung ist inzwischen erfolgt, hinsichtlich weiterer Rennen im nächsten Jahr gibt man sich optimistisch, so dass in diesem Fall noch alles gut werden kann. Es hat ja in letzter Zeit einige überlegene Sieger im „Winterfavoriten“ gegeben. Globus gewann 2008 mit zehn Längen, vor vier Jahren waren es acht Längen, die der Röttgener Erasmus herausgeholt hatte. Sea Bay schaffte jetzt sogar neun. Dabei brauchte er nur gut 200 Meter, um diesen Vorsprung im Stil eines zukünftigen Champions mit explosivem Antritt herauszuarbeiten. Globus und Erasmus hatten seinerzeit für ihre Leistungen 96 kg bekommen und auch diesmal sind es wieder 96 kg (Rating 112) geworden. Als Referenzwert dienen die 87 kg, die Ariolo im Junioren-Preis erreicht hat und die wir in den Preis des Winterfavoriten übernommen haben. Da auch Millionaire (87 kg) und Calif (88 kg) mit ordentlichen Marken in den Winterfavoriten gegangen sind, sollten die 96 kg auf solidem Fundament stehen.
Der Ausblick auf die Chancen des neuen Winterfavoriten in den klassischen Rennen des nächsten Jahres und insbesondere im Derby muss angesichts der Umstände etwas verhalten ausfallen. Im besten Fall wird er – wo er auch läuft – das zu schlagende Pferd sein, zumindest in Deutschland. Stehvermögen fürs Derby sollte vorhanden sein, hat seine Schwester Samoa doch gerade das Silberne Band der Ruhr über 4000 Meter gewonnen. Die ältesten Nachkommen seines Vaters New Bay sind erst drei Jahre alt und noch nicht voll zu beurteilen, die meisten haben sich bisher eher auf kürzeren bis mittleren Strecken hervorgetan. Er selbst kam in dem von Golden Horn gewonnenen im Prix de l´Arc de Triomphe auf einen dritten Platz”.
Fotos: Marc RÜHL