Das sich Donald Trump die Welt so macht wie sie ihm gefällt damit hat man sich in Europa ja so langsam schon irgendwie arrangiert. Das aber auch im amerikanischen Rennsport die Uhren komplett anders ticken und bei Mitteleuropäern doch für Unverständnis und Irritationen sorgen, davon konnte sich das Team um Flatten the Curve am Freitag in New York selbst überzeugen.
Eigentlich hatte man sich mit der Reise über den großen Teich ja einen lang gehegten Traum erfüllen wollen, der letztlich aber leider in einem großen Tohuwabohu endete. Dabei hatte man Flatten the Curve mit reel guten Chancen für den mit 250.000 US – Dollar dotierten Belmont Gold Cup Invitation (Grade 2) über weite 3.200 Meter, sicher und vorallem fit auf den Saratoga Race Course gebracht. Und auch bei den Buchmachern wurde der Hengst in einem dreizehnköpfigen Feld mit Kursen um 4:1 als veritabler Siegkandidat gehandelt.
So schien alles für einen großen Tag angerichtet, hätte sich nicht eine Unwetterfront über der Bahn entleert. Die ließ wie erhofft den Boden schwerer werden, das Starterfeld um fünf Pferde inclusive des Totofavoriten Limited Liability auf nur noch acht Starter schrumpfen und damit die Chancen von Flatten the Curve deutlich steigen. Sie rief aber leider auch die Stewards auf den Plan, womit der Wahnsinn die Regie übernahm. Kurzfristig wurde das Rennen aus Sicherheitsaspekten von der Gras- auf die Sandbahn verlegt und zudem auch noch von 3.200 auf 2.800 Meter verkürzt. Das war natürlich Wasser auf die Mühlen der wartenden Bodenspezialisten, die ihre plötzliche Chance dann auch im strömenden Rennen eiskalt ausnutzen. Was dann auch Trainer Henk Grewe deutlich aus der Fassung brachte.
“Das war natürlich eine Entscheidung, mit der wir überhaupt nicht gerechnet haben. Ein solches Rennen nur eine halbe Stunde vor dem Start auf Sand zu verlegen, ist schon wirklich hart. Und wenn dann auch noch genau die Eratzpferde, die nur auf diese Verlegung gewartet haben, am Ende Eins – Zwei sind, dann ist es wirklich sehr schwierig, mit so etwas umzugehen”.
Das im weiteren Verlauf zwei auf Gras vorgesehene Gruppe I – Rennen dann auch tatsächlich auf der Grasbahn ausgetragen wurden, sorgte für ungläubiges Kopfschütteln Eine weitere Entscheidung, das Rennen aufgrund des Geläufswechsels nachträglich nur noch als Gruppe III Prüfung zu werten, machte dann die Verwirrung komplett. Zumindest letztere Entscheidung, könnte jedoch nach Überprüfung durch das American Graded Stakes Committee noch zurück genommem werden.
Von dem allem, bekam der Hauptdarsteller gottlob nichts mit. Der war zu einen früheren Zeitpunkt seiner Karriere zwar in Chantilly und Deauville schon auf Sand gelaufen, doch glich das Geläuf vor Ort mehr einem Schlammpfuhl. So schwand auch bei den Buchmachern von Minute zu Minute die Zuversicht auf einen Sieg, denn eine zeitlang sogar favorisiert, rückte Flatten the Curve mit Thore Hammer –schließlich “nur” noch als 7,1:1 Chance in seine Startbox ein.
Die allgemeine Sepsis sollte sich im Rennen leider auch bewahrheiten. Zu Beginn vorletzter Pferd, machte der Sechsjährige in der Gegenseite zwar zügig Boden und Plätze gut, war aber im Einlauf auf dem knöcheltiefen Sand jedoch mit den Kräften am Ende und verlor auf den letzten Metern auch noch knapp das dritte Geld. Bei den letztlich großen Abständen, blieb er den Umständen geschuldet, deutlich unter Wert geschlagen, war das Preisgeld von 17.500 Euro nur ein schwacher Trost. Und das mit Parchment Party und Yo Daddy schließlich zwei Außenseiter und Bahnspezislisten das Rennen unter sich ausmachten, war bei allem Bramborium aus deutscher Sicht jedenfalls nur noch Nebensache.