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WIEDERSEHEN UND ZWIDCHENSTOP

24. 07. 2024

Auch am Samstag ist das Quartier auf der Harzburger Rennbahn “Am weißen Stein” wieder mit Startern vertreten. Zwei an der Zahl und Beide im Besitz von Stefan Hahne.

Ein Wiedersehen der besonderen Art gibt es dabei für die Turffans in einer eher unscheinbaren und nur mit 4.444  Euro dotierten 1.550 Meter Prüfung. Ausgeschrieben für vierjährige und ältere Pferde, die seit 1.1.2023 keinen Geldpreis von 1.200 Euro gewonnen haben, tritt die Gruppe – Siegerin Flamingo Girl nach 1021 Tagen erstmals wieder auf einer deutschen Rennbahn an. Gegen nur fünf Kontrahenten, mit Leon Wolff als Reiter und nunmehr im neuen Status als Wallach.

Die Lebens- und Leidensgeschichte ist wohl hinlänglich bekannt. Nach ihrem Gruppesieg im Premio Elena e Sergio Cumani wurde ein erhöhter Testosteronwert festgestellt. Doping konnte nach eingehenden Untersuchungen in der Tiermedizinischen Hochschule Hannover zwar ausgeschlossen, dafür aber auch männliche Geschlechtsmerkmale entdeckt werden. Nach erfolgter Entfernung und Kastration, fand die Geschichte im Vorjahr dann aber doch noch ein spätes und vorallem glückliches Ende, denn nach fast zwei Jahren wurde die ursprünglich ausgesprochene Disqualifikation durch die italienische Gerichtsbarkeit wieder aufgehoben.   Nun seit Anfang Mai nach kurzer und erfolgloser Kampagne bei Dubai Trainer Doug Watson wieder zurück im alten Quartier, muß man sehen wohin der Weg noch führen kann. Der Trainer drückt aktuell noch etwas auf die Euphoriebremse. “Flamingo Girl ist nicht mehr das Pferd von früher, hier sollte sie aber trotzdem das beste Pferd im Feld sein und wir hoffen, dass sie das Rennen gewinnt”.

Ein Super – Handicap der Klasse II über 1.850 Meter, steuert dagegen Daydream Express mit Konstantin Phillip im Sattel an. In ihrer alter Heimat England war die einmal 300.000 Guineas teure und zweijährig ungeprüfte Kingman – Tochter für John und Thady Gosden bei fünf Starts auf Sand nicht über Ansätze hinaus gekommen. Für einen moderaten Preis in jetzigen Besitz gelangt, ist sie aber in Köln so richtig aufgeblüht und kennt nur noch gute Formen.  Beim ersten Start noch an einem miserablen Rennverlauf gescheitert, hagelte es danach nur noch Siege. Vor drei Wochen war sie dabei in Hamburg  erneut nicht zu schlagen, setzte sich als 2,3:1 Favoritin sicher mit 1 1/4 Längen gegen acht Konkurrenten durch und komplettierte damit einen lupenreiner Hattrick.

Das Siegaufgewicht wird durch die jetzige Reitererlaubnis kompensiert, sodaß es gleich nochmals gehen könnte. Man sieht Harzburg als eine Art Durchgangsstation an, hat noch bessere Ziele, sprich “black-type” im Blick und sie daher auch für Hoppegartener Stutenpreis und Coolmore Stud Baden-Baden Cup jeweils auf Listenniveau eingeschrieben.  Entsprechend optimistisch fällt daher auch die Einschätzung ihres Betreuers aus: “Sie ist ein Pferd, dass sich immer weiter steigert. Wir hoffen im Harz auf den nächsten Sieg, um die Viererserie einzufahren. Auf Dauer sollte wohl noch mehr möglich sein als der Ausgleich II”.

Fotos: Marc Rühl
Flamingo Girl (o.) und Daydream Express (u.)